Ein Klavier hat 88 Tasten, aber jede Hand hat nur fünf Finger. Deshalb sind die Fingernummern (1–5) und die Fingersätze so wichtig.
Das Verständnis korrekter Fingersätze bringt viele Vorteile, etwa leichteres Spielen und größere Ausdruckskraft.
Hier erklären wir wie du deine Finger am Klavier bewegst – mit Tipps, die du sofort anwenden kannst.
- Grundlagen der Fingernummern: 1–5 = Daumen bis kleiner Finger
- Grundlagen von „Daumenuntersatz / Daumenübersatz“ — spiele Do Re Mi Fa Sol La Si Do fließend
- Warum sind „Fingernummern & Fingersätze“ die Abkürzung zum Fortschritt?
- Was passiert, wenn du die Fingernummern ignorierst
- So entscheidest du den richtigen Fingersatz
- Wenn du nicht weißt, welche Finger du nehmen sollst
- Wann man Fingernummern „ignorieren“ darf
- „Fingersatz-Training“, um dein Klavierspiel zu verbessern
- Häufige Fragen
- Verstehe die Fingernummern – und bring dein Klavierspiel aufs nächste Level!
Grundlagen der Fingernummern: 1–5 = Daumen bis kleiner Finger

Die Fingernummern laufen von 1 bis 5, beginnend mit dem Daumen. Die Nummerierung ist für beide Hände gleich.
Für Einsteiger ist es üblich, beide Daumen (1) in der Nähe des eingestrichenen C (Middle C) zu platzieren.
Nutz das obige Video und die Noten als Referenz, während du die grundlegenden Fingernummern lernst und übst.
Grundlagen von „Daumenuntersatz / Daumenübersatz“ — spiele Do Re Mi Fa Sol La Si Do fließend
Rechte Hand aufwärts
„Do 1“ → „Re 2“ → „Mi 3“ → Daumenuntersatz → „Fa 1“ → „Sol 2“ → „La 3“ → „Si 4“ → „Do 5“ ↓
Rechte Hand abwärts
„Do 1“ ← „Re 2“ ← „Mi 3“ ← Daumenübersatz ← „Fa 1“ ← „Sol 2“ ← „La 3“ ← „Si 4“ ← „Do 5“
Linke Hand aufwärts
Die linke Hand beginnt mit dem kleinen Finger 5 und setzt beim Mi den Daumen unter. Sie spiegelt die rechte Hand.
„Do 5“ → „Re 4“ → „Mi 3“ → „Fa 2“ → „Sol 1“ → Daumenübersatz → „La 3“ → „Si 2“ → „Do 1“ ↓
Linke Hand abwärts
„Do 5“ ← „Re 4“ ← „Mi 3“ „Fa 2“ ← „Sol 1“ ← Daumenuntersatz ← „La 3“ ← „Si 2“ ← „Do 1“
Warum sind „Fingernummern & Fingersätze“ die Abkürzung zum Fortschritt?

Anfängernoten und Lehrwerke enthalten manchmal Fingernummern. Wenn du sie ignorierst, kann es passieren, dass dir „die Finger ausgehen“, du „nicht flüssig spielst“ oder Töne abreißen – gute Darbietungen werden so schwer.
Wenn du ohne Kenntnis der Bewegungsabläufe einfach weitermachst, stößt du irgendwann an eine Wand. Gerade zu Beginn solltest du nach den angegebenen Nummern üben, damit dein Körper die richtigen Bewegungen lernt.

Was passiert, wenn du die Fingernummern ignorierst

Schwerer spielbar: Mit ungeeigneten Nummern zwingst du Passagen, verdrehst das Handgelenk oder bleibst stecken und kommst nicht zur nächsten Note.
Begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten: Wenn Daumenunter-/übersatz nicht flüssig klappt, klingen die Töne abgehackt und der musikalische Ausdruck leidet.
So entscheidest du den richtigen Fingersatz

- Muster beobachten: Sprünge, Tonleitern, Arpeggien usw. erkennen.
- Bewegung minimieren: Handgelenkswege verkürzen; Fingersätze suchen, die längeres Verweilen an einer Position erlauben.
- Daumen vor allem auf weißen Tasten: Längere Finger für schwarze Tasten verwenden (mit Ausnahmen).
- Gleichen Finger bei aufeinanderfolgenden Nachbartönen vermeiden: Für direkt benachbarte Töne die Finger wechseln.
- Nach Phrasen prüfen: Nicht taktweise entscheiden – umliegende Phrasen durchspielen und die Finger in die Noten eintragen, wenn nötig.
Wenn du nicht weißt, welche Finger du nehmen sollst

- Etüden heranziehen
Standardübungen wie Hanon und Czerny enthalten „festgelegte Fingersätze“. Bei Unsicherheit nach ähnlichen Mustern suchen. - Professionelle Ausgaben als Vorbild
Kaufschulen und die Fingersätze deiner Lehrkraft sind ebenfalls lehrreich. - Bewusst Alternativen testen
Fingernummern variieren je nach Spieler – Alternativen auszuprobieren ist völlig in Ordnung.
Wann man Fingernummern „ignorieren“ darf

Sind deine Hände extrem klein oder groß, lässt sich die Notation unter Umständen nicht wörtlich spielen; dann musst du die Nummern passend neu zuordnen.
Auch Beweglichkeit und Vorlieben unterscheiden sich von Person zu Person – experimentiere also, bis du findest, was dir liegt.
Prüfe jedoch immer, ob es über die gesamte Phrase flüssig bleibt und ohne Belastung für Finger und Körper ist.
„Fingersatz-Training“, um dein Klavierspiel zu verbessern

- Dehnen: Im angenehmen Bereich jeden Finger sanft nach hinten biegen und die Zwischenräume weiten – zur Entspannung.
- Hanon: Trainiert die Unabhängigkeit der Finger.
- Tonleitern & Arpeggien: Langsam beginnen und das Tempo schrittweise steigern. Auf gleichmäßigen Klang zwischen den Noten achten.
Häufige Fragen
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F1 Muss ich die Fingernummern ganz genau befolgen?
A Nicht unbedingt. Das Grundprinzip lautet „was am logischsten ist“, also darfst du an Handgröße und Stück anpassen.
Für Anfänger ist es jedoch am schnellsten, den Körper zunächst mit den gedruckten Fingersätzen zu trainieren.
F2 Sollte ich schwarze Tasten nicht mit dem Daumen spielen?
A Es gibt kein absolutes Verbot; manchmal benutzt man den Daumen auch auf schwarzen Tasten.
Da der Daumen jedoch leicht zu weit hineingerät und andere Finger behindert, gilt als Faustregel: für schwarze Tasten möglichst die anderen Finger verwenden.
F3 Wie lese ich Noten ohne Fingernummern?
A Rufe dir Fingersätze für ähnliche Muster ins Gedächtnis und probiere sie aus.
Fühlt es sich weiterhin ungeschmeidig an, schau dir Technikvideos mit Handansicht an, frage eine Klavierlehrkraft oder teste eigene Varianten.
Verstehe die Fingernummern – und bring dein Klavierspiel aufs nächste Level!
- Das Ignorieren der Fingernummern bremst dich – besonders Anfänger sollten sie dem Körper „einprägen“.
- Schlüssel zum guten Entscheid: Bewegung minimieren, keinen Finger wiederholt auf Nachbartönen, Daumenunter/-übersatz flüssig machen.
- Beginne damit, Do Re Mi Fa Sol La Si Do geschmeidig zu spielen.
Am Anfang schaffst du vielleicht nur, den Zahlen zu folgen – doch je mehr du weitermachst, desto mehr „merken“ sich deine Finger die Tastatur von selbst.
Nutze die hier vorgestellten Methoden, um Fingersätze zu entwickeln, die zu dir passen, und genieße freie musikalische Ausdrucksmöglichkeiten am Klavier!

