Hallo, hier ist Tomo vom Sigure-Projekt.

Ich möchte heute die Geschichte erzählen, wie das VR-Piano-Game „Sigure“ entstanden ist. Auf dem Weg dorthin gab es einige Höhen und Tiefen, bevor es schließlich die Form eines VR-Piano-Spiels annahm. Wenn es dich interessiert, freue ich mich, wenn du bis zum Ende dranbleibst!

Nach vielen Umwegen sind wir letztendlich bei einem VR-Piano-Game gelandet. Für alle, die mehr über den gesamten Prozess erfahren möchten, ist dieser Beitrag gedacht.

Ich wollte ein ideales Pianospiel spielen!

ピアノゲーム タブレット スマホ
Tablet-Spiele waren mir einfach nicht genug…

Als Kind nahm ich Klavierunterricht im Bereich Klassik, gab dann aber auf. Später, als Student, wurde ich durch YouTuber inspiriert, die Anime-Songs, Vocaloid- und Game-Musik auf dem Klavier spielten. Dadurch wuchs in mir der Wunsch, das Klavierspielen wieder aufzunehmen.

Während meines Studiums lernte ich autodidaktisch, und als Berufstätiger nahm ich wieder Klavierunterricht. Nach und nach konnte ich schließlich die Stücke spielen, die ich mochte.

Allerdings war ich langsam im Notenlesen, sodass ich oft mehrere Monate üben musste, um ein einziges Stück spielen zu können. Daher sehnte ich mich nach einem Musikspiel, bei dem man auch ohne Noten effektiv üben könnte.

Ein Tablet war mir jedoch zu klein, und ein Keyboard-Spielzeug reichte mir nicht…

„Irgendwie möchte ich mein ideales Pianospiel haben!“ – so überlegte ich immer weiter, bis ich schließlich zu dem Entschluss kam, selbst ein Pianospiel zu entwickeln.

Wäre ein extrabreiter Monitor die Lösung?

ピアノゲーム 横長モニター

Mein erster Gedanke war, einen extrabreiten Monitor anfertigen zu lassen.

Es gibt ja schon diverse Apps für Smartphone oder Tablet, also dachte ich, wenn ich nur ein großes, breites Display hätte, könnte ich so ein Pianospiel umsetzen. Also nahm ich Kontakt zu einem Hersteller auf, der maßgeschneiderte Monitore produziert.

Ein maßgeschneiderter Monitor ist viel zu teuer…

Als ich nach dem Preis fragte, war ich geschockt, wie teuer es wurde.

Ich kann nicht ins Detail gehen, aber schon der Einkaufspreis hätte sich auf mehrere zehntausend Yen belaufen…

Ich wollte eigentlich, dass man diesen Pianospiel-Ansatz leicht zuhause an ein E-Piano anschließen kann, doch das schien schwierig umsetzbar zu sein.

Außerdem hätte ich den Monitor gerne in der Gegend des Notenpults angebracht, doch so ein schweres Display hätte vermutlich zu viel Belastung für das Klavier bedeutet. So musste ich die Idee aufgeben.

Der „Geister“-Projektor-Plan

Als nächstes kam mir die Idee, einen Projektor einzusetzen.

Ich dachte, wenn ich den Projektor in Richtung des Notenpults richte, könnte ich das Spiel dort projizieren.

Ein kompakter Projektor ist nicht so schwer, belastet also das Klavier nicht, und mit unter 100.000 Yen lässt sich etwas Brauchbares finden – günstiger als ein maßgeschneiderter Monitor.

In meiner Euphorie dachte ich: „Jetzt könnte es wirklich klappen!“ und fing an, verschiedene Projektor-Hersteller zu kontaktieren.

Es gibt keinen Projektor, der solch ein Panorama-Format abdeckt

Ich fragte bei über 10 Projektor-Herstellern an, aber niemand konnte in dem von mir gewünschten Seitenverhältnis projizieren…

Nüchtern betrachtet ist es auch eher ungewöhnlich, so extrem breit zu projizieren.

Die meisten Hersteller sagten Dinge wie: „So eine breite Einstellung haben wir nicht“ oder „Das ginge nur als Sonderanfertigung…“

Die Probleme bei Projektoren

Nach über 10 Anfragen fand ich schließlich eine einzige Firma, die in etwa dieses Seitenverhältnis abbilden konnte.

Das Bild oben ist eine Probeaufnahme davon. Zwar ließ sich das Problem der Breite lösen und es wurde eine mögliche Option, jedoch war die Auflösung nicht besonders gut. Außerdem musste man den Raum deutlich stärker abdunkeln, als ich gehofft hatte. Das war für das Klavierspielen nicht wirklich ideal.

Vielleicht könnte ich so einen Prototyp bauen…

ピアノゲーム プロジェクター 必要なもの
Eine Übersicht der damals geplanten Komponenten. Ich war wirklich ernsthaft dabei (lach)

Ich stieß bei meinen Recherchen auf ein „Screen-System für helle Räume“, wodurch man sogar in einer normal beleuchteten Umgebung gut projizieren kann.

Zwar bereitete mir die Vielzahl an notwendigen Komponenten etwas Kopfzerbrechen, aber ich dachte mir: „Egal, ich bau’ erstmal einen Prototyp.“

Der Schockmoment beim Anblick einer VR-Brille

In dieser Phase stieß ich auf YouTube zufällig auf ein Video, in dem jemand mittels VR-Brille einen virtuellen Monitor in der Luft schweben ließ.

Ein Bildschirm, der direkt in der Luft vor den Augen zu schweben schien…

In diesem Moment dachte ich: „Das ist es! Mit VR kann ich mein Pianospiel verwirklichen!“ Ich war richtig begeistert.

Die Suche nach einem VR-Entwickler

Da ich selbst keine Erfahrung in der Programmierung von VR-Spielen hatte, versuchte ich über meine Kontakte jemanden zu finden, der ein VR-Spiel entwickeln kann. Dabei traf ich auf Sino.

Sino ist nicht nur mit VR, sondern auch mit KI bestens vertraut und hat über 20 Jahre Programmiererfahrung. Er hatte sogar schon mal ein Programm zur Tonerkennung entwickelt – also genau die richtige Person für dieses Projekt.

In der Folge haben wir uns zusätzlich mit Klavierlehrern beraten, um die Spielmechanik abzustimmen. Wir wollten, dass das Spiel nicht nur Spaß macht, sondern auch wirklich beim Klavierüben hilft. Und langsam nahm „Sigure“ – das Spiel unserer Träume – Gestalt an.

Schritt für Schritt die J-Pop-Urheberrechtsfragen klären

Da wir im VR-Piano-Spiel J-Pop- und Anime-Songs zum einfachen Nachspielen anbieten wollten, mussten wir selbstverständlich die Urheberrechtsfragen lösen.

Ich wusste grob, wie das mit den Rechten funktionierte, war mir aber unsicher, welche Behörde wofür zuständig ist und welche Schritte genau nötig waren. Also nahm ich Kontakt zu JASRAC auf und ließ mir alles ganz genau erklären. (An dieser Stelle einen großen Dank an den Mitarbeiter, der mir all meine Fragen beantwortet hat.)

Es hat zwar eine Weile gedauert, aber wir haben schließlich die Genehmigung von JASRAC erhalten. Von nun an fügen wir Stück für Stück Lieder hinzu, bei denen die Erlaubnis der Komponisten und Rechteinhaber gesichert ist.

*Aktuell ist das Spiel nur in Japan verfügbar. Für den Einsatz im Ausland sind nochmals andere rechtliche Verfahren nötig, die wir in Zukunft angehen möchten.

Probiert bitte unbedingt „Sigure“ aus!

Vielen Dank, dass du bis hierher gelesen hast.

Ich hoffe, du hattest ein wenig Freude daran zu erfahren, wie das VR-Piano-Spiel „Sigure“ entstanden ist.

„Sigure“ richtet sich unter anderem an Menschen, die wie ich in der Kindheit das Klavierspiel aufgegeben haben, oder an Anfänger, die Schwierigkeiten beim Notenlesen haben und deshalb das Klavier gar nicht erst versuchen. Es soll ermöglichen, dass noch mehr Menschen Spaß am Klavierspielen finden.

Wir werden weiterhin neue Funktionen ergänzen, also bleibt gespannt!